Ein spannendes und packendes Wettkampfwochenende liegt hinter den Döbelner Bogenschützen. In der Stiefelstadt fanden am Samstag die sächsischen Landesmeisterschaften des SBV statt. Als ausrichtender Verein bewarben sich im vergangenen Jahr die Döbelner Bogner und erhielten den Zuschlag. Zurecht. Denn der Verein ist bekannt für seine sehr gute Organisation und tollen Wettkampfstätten zu der gern Bogenschützen aus ganz Sachsen anreisen. Im Vorfeld galt es für den Verein viel im Hintergrund zu organisieren. Die Rahmenbedingungen wurden dank der Unterstützung der Stadt geschaffen. Der Vorstand organisierte verschiedene Helferteams, die sich aus Vereinsmitgliedern und deren Familie zusammensetzten. Das Wettkampffeld wurde am Freitagabend in der Döbelner Stadtsporthalle aufgebaut.
Gegen 09:00 Uhr flogen am Samstagmorgen die ersten Pfeile. Von den Döbelnern starteten bereits sieben Schützen und kämpften um das begehrte Edelmetall. Landesmeisterin in der Damenklasse wurde Yvette Gieseke, dicht gefolgt von Vereinskollegin Anne Eichhorn, die die Silbermedaille mit nur zwei Ringen Rückstand errang. In der Herrenklasse belegte Christoph Windler mit Saisonbestleistung von 518 Ringen den sechsten Platz. Silke Bertram belegte mit einer konstanten Leistung in der Klasse Ü50 Damen Recurve den zweiten Podiumsplatz. Auch Carola Heinze sicherte sich in der gleichen Klasse die Bronzemedaille. Im traditionellen Bereich starteten in der Vormittagsgruppe Dirk Dietze und Thomas Eichhorn. Dirk errang einen guten sechsten Platz und Thomas schloss die Landesmeisterschaften mit Bronze und somit einem 3. Platz erfolgreich ab.
Nachdem die ersten 60 Pfeile des ersten Wettkampfteils geschossen waren, folgte am Nachmittag die zweite Startgruppe, bei der ebenfalle sieben Döbelner Bogner an den Start traten. Doch zuvor war wieder das Orga-Team des Vereins gefragt. Alle Scheibenauflagen der 30 Scheiben wurden gewechselt und mit neuen Auflagen bestückt. In der Mensa wurde das Mittagsangebot sehr gut genutzt. Das Küchenteam kam dabei ganz schön ins Schwitzen. In kürzester Zeit beköstigten sie viele hungrige Schützen mit Wienern, Bouletten und Kartoffelsalat, belegten Brötchen und den leckeren sowie von den Vereinsmitgliedern selbstgebackenen Kuchen.
Gestärkt startete nun der zweite Wettkampf der Landesmeisterschaften. Nach der gemeinsamen Erwärmung aus Lockerungs- und Dehnübungen der Schützen mit dem Trainerteam, galt es sich der Bogenkontrolle zu unterziehen. Bevor jeder Schütze starten darf, wurde das Bogenequipment von einem Kamprichterkomitee entsprechend begutachtet: Pfeile sollten beschriftet sein, am Fingerschutz – Tab darf keine Markierung gekennzeichnet sein und selbst am Bogen darf der Zielpin beim Recurvebogen nicht über ein bestimmtes Maß herausragen. Beim traditionellen Bogen sind Hilfsmittel nicht erlaubt. Geschafft, der Bogen bekommt eine Marke und ist somit für den Wettkampf zugelassen. Nun konnten sich die Döbelner Bogenschützen voll und ganz auf den Wettkampf konzentrieren. „Jetzt schießt unser Nachwuchs, worauf wir sehr stolz sind. In der heimischen Gegend ist die Aufregung vielleicht nicht ganz so groß“, erzählt Vereinsvorsitzender Thomas Eichhorn. Konzentriert traten die Schützen an die Schießlinie, um auch wie die Vormittagsgruppe auf eine Distanz von 18 Metern auf ihre entsprechende Auflagengröße zu schießen.
In der Klasse u12 weiblich Recurve schoss Celine Gründling souverän und konstant, sodass sie sich den Landesmeistertitel mit 501 Ringen sicherte. Platz vier ging an Vereinskameradin Luana Schulze. Ein wenig aufgeregt war Max Mehner, der in der Klasse u14 Recurve schoss. Nach 60 Pfeilen freute er sich über seine verdiente Bronzemedaille. Tobias Jähnichen freute sich ebenfalls über Bronze in der Klasse u20 Recurve. Seinen ersten Wettkampf überhaupt schoss Noah Priemer, der in der traditionellen Bogenklasse u12 Jagdbogen schoss. Viel Spaß und doch erleichtert, dass die Anspannung nach dem Turnier vorbei war, freute sich Noah gleich über seine erste Medaille – 2. Platz und damit Silber. „Wir möchten vor allem auch, dass unsere jüngsten Schützen erste Erfahrungen im Wettkampfgeschehen sammeln und sich mit anderen in ihrer Klasse messen, beobachten wie diese ihre Schießtechnik umsetzen, um daraus eventuell auch etwas in das Training mitzunehmen“, so Thomas Eichhorn. Mit einer Leichtigkeit und die Ruhe selbst startete Julian Kaiser in der u10 Blankbogen und gewann die Goldmedaille. Mutti Kati Kaiser hatte über den Wettkampf eine gleichbleibende Leistung und belegte zufrieden den dritten Podiumsplatz bei den Damen Jagdbogen. Die Döbelner Bogenschützen können wieder einmal auf einen äußert erfolgreichen Wettkampftag zurückblicken.
Insgesamt 11 Medaillen blieben in der Stiefelstadt. Der angebotene Imbiss war bis auf den letzten Krümel aus Kuchen und warmen Speisen restlos ausverkauft gewesen. Die klasse Organisation wurde vom Verband lobend und dankend zur Siegerehrung hervorgehoben. Nächstes Wochenende reist ein kleiner Teil der Döbelner zur zweiten Hallen-Landesmeisterschaft des anderen Bogensportverbandes nach Leipzig. Wir drücken die Daumen und wünschen alle ins Gold.
