Klagenfurt am Wörthersee. Idyllische Landschaft, traumhafter Badesee, charismatische Innenstadt: Wo andere Urlaub machen, trafen sich am 18.5.- 24.5. die besten Jung- Bogenschützen Europas, um sich beim „European Youth Cup“ (EYC) im Süden Österreichs zu messen. Unter den diesjährigen Teilnehmern, welche aus insgesamt 28 Ländern anreisten, befand sich auch der Döbelner Leon Hollas, welcher gemeinsam mit seinen Teamkollegen Jeremy Achenbach (Hessen) und Marcel Trachsel (NRW) die Bundesrepublik Deutschland vertrat. Leicht war der Weg zu diesem hochrangigen Turnier allerdings nicht, da sich Leon im Vorfeld bei zahlreichen Meisterschaften, Ranglisten und Kader-Trainings unter vielen weiteren guten Bogenschützen beweisen musste, um den begehrten Platz für den „European Youth Cup“ in Klagenfurt zu erhalten. Zur großen Freude von Leon, fiel die Entscheidung des Bundestrainers nach dem letzten Kader-Training in Frankfurt (24.04-26.04.) letztendlich auf ihn als dritten im Bunde, nachdem Marcel und Jeremy durch ihre sehr guten Leistungen schon gesetzt waren. Da Leon am Wochenende des 16.- 17.5. noch an der 1. Rangliste in Ebersberg (Bayern), einem übergeordneten DSB-Turnier, teilnahm, bei der er gleich zwei neue Deutsche Rekorde schoss, erfolgte die gemeinsame Reise nach Klagenfurt mit seinen Mannschaftskollegen und den Recurve Schützen, sowie Bundestrainern und Physiotherapeut direkt von Ebersberg aus. In Österreich angekommen, standen den Jungs noch zwei Tage Training und Freizeit zur Verfügung, ehe am Mittwoch, den 20.5., die Qualifikationsrunde für die Einzel- und Mannschaftswertung begann. Nach 72 Pfeilen erreichte Leon mit einem Ergebnis von 690 Ringen (von 720 möglichen Ringen) den 10. Platz, Jeremy Platz 9 mit gleicher Ringzahl und Marcel sogar den 3. Platz mit 699 Ringen. In den entscheidenden Finalrunden einen Tag später, musste sich Leon, welcher im 1/16 Finale gegen den Engländer Phillip Tucknott triumphieren konnte, dennoch im 1/8 Finale dem Italiener Mior Viviano knapp geschlagen geben (insgesamt Rang 9). Kollege Jeremy Achenbach erreichte sogar das Bronze Finale, in welchem er bei einem Schuss jedoch nicht zielen konnte, da durch den Dauerregen Wasser ins Peep (Teil der Zielvorrichtung) gekommen war. Eine Tücke des Regens, die auch schon Weltklasse- Schützen die Medaille gekostet hat. So auch Jeremy, der sich dadurch nicht gegen seinen Gegner auch Italien durchsetzen konnte. Doch damit war der EYC noch nicht beendet. Die Mannschafts-Finalrunden standen auf dem Plan, bei denen die jungen Männern nachdem sie im Halbfinale gegen Italien im Stechen leider verloren, ins Kleine Finale (um Bronze) gegen die Türkei einzogen. Nachdem auch hier wieder beide Mannschaften die gleichen Ringzahlen erreichten, folgte ein Stechen (Shot-Off). Da nun wieder beide Mannschaften jeweils X, 10, 9 schossen, gewann nun die Partei mit dem Pfeil am nächsten an der Mitte der Auflage. Glücklicherweise gelang es Leon im letzten Schuss noch ein X zu schießen, welches sich auch noch näher an der Mitte befand als das X der türkischen Mannschaft. Als „Held des Tages“ und mit einer Bronzemedaille um den Hals, endete das erste internationale Turnier für den Döbelner und seine Teamkollegen. Auf die Nachfrage hin, was Leon nach diesen hervorragenden zwei Wettkämpfen plant, antwortete er in typisch lockeren Ton: „Trainieren, trainieren, trainieren.“ (JG)